Pressemitteilung

Nr. 02/24: 13. Europäischer Insolvenzrechtstag (EIRC): Das diesjährige Programm steht fest

Im Schwerpunkt behandelt der diesjährige EIRC in Panels und Diskussionen die Top-Themen Harmonisierung der europäischen Insolvenzrechte, Prävention und Digitalisierung.

Es nehmen hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission aus den verschiedenen Generaldirektionen und internationale Experten aus der Anwaltschaft, Politik, Insolvenzverwaltung und Finanzwirtschaft teil.

Berlin, 30.04.2024 – Bereits zum 13. Mal richtet die Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung im Deutschen Anwaltverein (DAV), gestaltet durch die Europagruppe, am 20. und 21. Juni 2024 im Stanhope Hotel in Brüssel den Europäischen Insolvenzrechtstag (EIRC) aus. In Vorträgen und Workshops können sich die Teilnehmenden des Kongresses informieren und sich über ihre praxisrelevanten Erfahrungen in den einzelnen europäischen Ländern und die aktuelle Rechtsprechung austauschen. Thematisch geht es dabei u.a. um präventive Umstrukturierungen und aktuelle Herausforderungen im Immobiliensektor in Zeiten von unklaren Zinsentwicklungen und Transformation.

„Wir stehen aktuell vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Die Zeiten des stetigen Wirtschaftswachstums sind vorbei. Wir sehen, wie durch die Zinswende großer Druck auf der Immobilienbranche lastet, andere Kosten steigen und die insolvenzrechtlichen Auswirkungen europaweit stark an Bedeutung gewinnen. Der EIRC bietet uns die optimale Plattform, um gemeinsame Weichenstellungen für das erfolgreiche Agieren europäischer Unternehmen in herausfordernden Zeiten zu diskutieren“, erklärt Rechtsanwalt Daniel F. Fritz, Sprecher der Europagruppe der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung und zugleich Private Expert der Europäischen Kommission für Insolvenzrecht.

Eröffnet wird der zweitägige Fachkongress in Brüssel von den beiden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung im Deutschen Anwaltverein, Dr. Anne Deike Riewe und Dr. Rainer Eckert. Den Auftakt der Tagung bildet die Begrüßung durch Nils Behrndt, stellvertretender Generaldirektor für Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission. Auch im Übrigen werden Vertreter des Europäischen Parlaments und der Kommission anwesend sein und sich über den direkten Austausch mit den Vortragenden aber auch allen Teilnehmern freuen.

Neben der aktuellen Rechtsentwicklung für Europa wird der EIRC auch ein Forum für den Praxis-Austausch über nationale Grenzen hinweg bieten. Im Rahmen eines Workshops befassen sich die Teilnehmenden beispielsweise vertieft mit der Frage, ob und wann eine vorbeugende präventive Umstrukturierung notwendig sein kann und inwiefern ein solches für das jeweilige Unternehmen wirklich hilfreich ist. Dazu diskutieren Prof. Dr. Moritz Brinkmann, Sigrid Jansen, Aurélia Perdereau, Dr. Andreas Stein und Dr. Katrin Stohrer die unterschiedlichen Aspekte dieses Themas unter der Moderation von Daniel F. Fritz.

Den Veränderungen und insolvenzrechtlichen Herausforderungen im Bereich Real Estate widmen sich in der von Florian Bruder und Ivo-Meinert Willrodt moderierten Podiumsdiskussion Prof. Dr. Kerstin Hennig, Peter Jun und Christophe Thevenot.

Dr. Anne Deike Riewe, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung, sagt dazu: „Der Immobiliensektor befindet sich zurzeit in einem Spannungsfeld: Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die Veränderungen durch Home-Office, das Konsumverhalten im Einzelhandel sowie stark gestiegenen Baukosten infolge der Inflation und strengeren Bauauflagen wirken sich nachteilig auf die europäische Immobilienbranche aus. Die europaweite Immobilienkrise gibt Anlass die notwendigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Insolvenz- und Sanierungssystem in Europa in den Blick zu nehmen.“

Auch die Bestrebungen der EU-Kommission zur Harmonisierung des materiellen Insolvenzrechts werden Thema auf der Fachtagung sein. In einem international besetzten Workshop beleuchten Céline Domenget-Morin, Luca Jeantet, Johan Jol und MdEP Prof. Dr. René Repasi die Notwendigkeit der Vereinheitlichung aus verschiedenen nationalen Blickwinkeln. Patrick Ehret und Dr. Andreas Spahlinger moderieren das Gespräch.

Traditionsgemäß findet am Abend des ersten Kongresstages ein festliches Abendessen im Restaurant Atomium für alle Teilnehmenden statt. Diesjähriger Dinner Speaker ist Lord Justice Snowden. Dieser wird sich Fragen paralleler Verfahren im Vereinigten Königreich und in der EU sowie dem aktuellen Thema „Shift of fiduciary Duties“ widmen.

Das Programm am Freitag, den 21. Juni 2023, steht im Zeichen der Digitalisierung: „Wir werden dieses Jahr verstärkt auch Themen aus dem digitalen Umfeld in das insolvenzrechtliche Blickfeld rücken und dabei die Themen Blockchain und Kryptowerte innerhalb des Insolvenzverfahren beleuchten. Damit bieten wir die Möglichkeit, uns durch Einblicke in die Praxis zu aktuellen technischen Entwicklungen zu informieren“, erklärt Dr. Rainer Eckert, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung. Er führt fort: „Der konstruktive Austausch mit den europäischen Experten bildet dabei eine wertvolle Basis, um gemeinsame Zukunftslösungen zu entwickeln.“

Der „Digital Friday“ beginnt mit einem Impuls von Prof. Dr. Dominik Skauradszun und Rok Žvelc (Europäische Kommission, DG Fisma) zur europäischen Regulierung der Märkte für Kryptowerte. Anschließend diskutieren Tina Balzli, Dr. Marc d'Avoine und Prof. Dr. Dominik Skauradszun unter der Moderation von Axel Bierbach und Peter Hoegen über Blockchains und Kryptowerte im Insolvenzverfahren.

Alle Teilnehmenden erhalten automatisch eine Teilnahmebescheinigung, soweit sie ihre Anwesenheit (vor- und nachmittags) bestätigt haben. Die Konferenzsprache ist traditionell Englisch. Für Journalistinnen und Journalisten ist die Teilnahme kostenlos.

Programm und Anmeldung hier.

Mitglieder der Arbeitsgruppe „Junge Insolvenzrechtler“ sowie Studierende, Referendare und Doktoranden können sich zu einer deutlich reduzierten Teilnahmegebühr anmelden.

 

Über die Arbeitsgemeinschaft:

Die Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht & Sanierung im Deutschen Anwaltverein (DAV) ist ein Zusammenschluss von über 1.400 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, deren berufliches Interesse sich besonders auf das Insolvenzrecht und die Sanierung von Unternehmen richtet. Die Arbeitsgemeinschaft ist seit November 1999 als Arbeitsgemeinschaft im DAV organisiert. Sie ist bundesweit die größte deutsche Vereinigung von Insolvenzrechts- und Sanierungsexperten. Der Deutsche Insolvenzrechtstag, den die Arbeitsgemeinschaft 2004 ins Leben gerufen hat, ist die größte insolvenzrechtliche Veranstaltung in Europa. Darüber hinaus veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft seit 2012 einmal jährlich den Europäischen Insolvenzrechtstag / European Insolvency & Restructuring Congress (EIRC) in Brüssel.

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